Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht!

PG-Schüler auf den Spuren ihres berühmten Vorgängers Bertolt Brecht

Bild: Kai Wido Meyer

8. März 2017 – in zehn Minuten beginnt die Generalprobe der Brechtrevue „Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht!“. Brechtinteressierte Schüler und Lehrkräfte der Jahrgangsstufen 9, 10, 11 und 12 des Peutinger-Gymnasiums warten gespannt im Foyer der Brechtbühne auf Einlass in den Bühnenraum. Es ist ungewöhnlich still, denn der heutigen Aufführung darf nur ein kleines ausgewähltes Publikum beiwohnen. Und dies sind fast ausschließlich Schüler und Lehrer des Peutinger-Gymnasiums.

Im Rahmen der Beschäftigung mit Brechts Lyrik und dem Motto des Brechtfestivals 2017 „Ändere die Welt, sie braucht es!” kam es zu einem Kontakt zwischen einer Lehrerin und der Leiterin des Veranstaltungsbüros des Brechtfestivals. Beeindruckt von den Berichten der Lehrkraft über die unterrichtliche Arbeit und das Interesse der Schüler luden sie und der Festivalleiter, Patrick Wengenroth, das Peutinger-Gymnasium spontan zur Generalprobe ein. Die Schüler sollten ihren berühmten Vorgänger Bertolt Brecht, der selbst einmal Schüler an ihrem Gymnasium war, so „live“ auf der Bühne erleben und ihn vielleicht dadurch ein bisschen besser verstehen.

Dies war dann tatsächlich auch so, denn Bertolt Brecht, alias Patrick Wengenroth, führte selbst durch das Programm der Revue, die witzig, abwechslungsreich aber auch „brecht-ernst“ daher kam. Wer aufgepasst hat, konnte an diesem Abend viel über Brecht erfahren – über Dialektik, „das Badener Lehrstück vom Einverständnis“, Kapitalismuskritik, Feminismus oder das Wesen eines Clowns. Untermalt wurde die Brechtsche Kost von Heinz Rühmanns „Lied vom Clown“, „Material Girl“ von Madonna  oder Frank Sinatras „Send in the Clowns“.

„Wir haben nicht alles verstanden“,  berichteten die Schüler in den Unterrichtsstunden danach, „aber die Brecht-Revue war toll und wenn wir das nächste Mal über Brecht sprechen, ist er uns nicht mehr so fremd.“

S. Täufer